33
Mit großer Energie wußte er hier sein Ansehen dem
übermüthigen Raubadel gegenüber geltend zu ma-
chen. a) Einnahme der Burgen durch „die faule
Grete/'
1419-1436 Die Hussitenkriege.
Die Huffitischen Böhmen erkannten nach Wenzels
Tode Sigismund nicht als ihren König an. Sie
schlugen nach und nach 5 Reichsheere, auch unter
Anführung Friedrichs von H o h e n z o I l e r n. Ihr
erster Anführer der blinde Ziskad), dann die beiden
Pro cope. Verheerungszüge: Ra umbur ge), Ber-
nau in der Mark. Hier durch Friedrich Eisen-
zahn, Kurprinz v. Brandb., zurückgeschlagen.
Es wurde erst Friede, als den Hustiten auf dem
Concil zu Basel (1431 —1449) der Kelch beim
Abendmahl gestattet wurde, so wie die Predigt in
deutscher Sprache.
1422 Friedrich von Meißen (aus dem Hause Wet-
11ii) erhalt das Ku rfürste nthum S a chsen.ä)
1438— 1806 Habsburg-oesterreichische Kaiser.
1437—1439 Albrecht Ii. von Oestreich?
Sigismunds Schwiegersohn, erbt auch Böhmen und
Ungarn. Es folgt sein Vetter
1439- 1493 Friedrich Iii.
Schwach und träge, e) Während seiner langen Re-
gierung erreicht das Faust recht in Deutschland sei-
nen Gipfel. Rach dem Tode des jungen Ladislav
(Albrechts Sohn) wählen die Böhmen Georg Po-
diebrad, die Ungarn Matthias Corvinus
(Sohn des tapfern Türkensiegers Johann Hunyad)
zum Könige.
1440 Erfindung der Buchdruckerkunst durch Johann
Guttenberg.
G. 1401 in Mainz geboren. Verbindung mit dem
Goldichmied Johann Faust und dem Schönschreibec
Peter Schösser. Die Buchstaben anfangs auf
а) Die Herren v. Quitzow, v. Puttlitz, von Bredow u. a.
б) Die Taboriten seine Anhänger. Woher so genannt?
c) Sage von der Entstehung des Klrschenfestes?
ä) Seine Nachkommen herrschen noch jetzt in den sächsischen Ländern.
e) Trotz seines Wahlspruches Austriae est imperare • orbi universo
(A, E. I. 0. U.).
3
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
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Extrahierte Personennamen: Sigismund Friedrichs Friedrich Friedrich Friedrich_von_Meißen Friedrich Albrecht_Ii Albrecht Oestreich Sigismunds_Schwiegersohn Friedrich_Iii Friedrich Ladislav
(Albrechts Albrechts Georg_Po- Matthias_Corvinus Johann_Hunyad Johann Johann
Guttenberg Johann Johann Peter_Schösser Bredow
Extrahierte Ortsnamen: Wenzels Basel Ungarn Deutschland Mainz
41
Philipp von Hessen treulos gefangen, b) gegen
den Willen seines Schwiegersohnes Moritz. (Her-
zog Alba.)
1548 Das Interim o) wird den Protestanten vom
siegreichen Kaiser vorgeschrieben, jedoch
nicht a n e r k a n n t. ä)
1552 Moritz erzwingt vom Kaiser den passauer Ver-
trag.
Durch Karls Eigenmächtigkeit und fortgesetzte Gefan-
genhaltung des Landgrafen Philipp erbittert, wird
Moritz des Kaisers Feind. Statt gegen Magde-
burg zu ziehen, wendet er sich (in Verbindung mit
dem Markgrafen Albrecht von Brandenburg-
Culmbach) nach Süddeutschland und überrascht den
kranken Kaiser in Jnnspruck. Flucht. 6) Religions-
freiheit. Moritzens verhängnisvolles Bündniß mit
Frankreich, welches Metz, To ul u. Verdun
eroberte und für immer behielt.
(1553) Moritz fällt bei Sievershausen gegen den
Markgrafen Albrecht.
Dieser hatte (gegen den p. Vertrag) die Bisthümer
mit Krieg überzogen lind wurde von Moritz und dem
Herzog v. Braunschweig geschlagen; doch fiel
ersterer.
1555 Der augsburger Neligionöfriede.
Er kam zu Stande besonders durch die Bemühungen
des Königs Ferdinand (Karls Bruder); doch wa-
ren Zwinglianer und Calvinisten im Frieden nicht mit
einbegriffen.
Im Herbst übergibt Karl zu Brüssel seinem Sohne
Pbilipp feierlich die Regierung der Niederlande.
1556 Karl V. legt die Negierung nieder.
Lebensmüde zieht er sich in's spanische Kloster St.
Juste zurück, f) wo er 1558 im 56. Jahre seines
Alters stirbt.
Als Kaiser von Deutschland folgt sein Bruder
b) Der Kaiser habe nur versprochen, ihn von ewiger, aber nicht
von einiger Gefängniß frei zu lassen.
c) Bestimmungen, wie es bis zum Schluß der trid. Kirchenversamm-
lung ,, e i n st w ei len " gehalten werden sollte.
d) Sprüchwort: Das Interim — hat den Schalk hinter ihm.
e) Sänfte, Fackeln, Regen. — Die gefangenen Fürsten nun frei, f
f) Gartenbau. Uhren. Todtcnmesse.
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Extrahierte Personennamen: Philipp_von_Hessen Philipp Moritz Moritz Karls Philipp Philipp Moritz_des_Kaisers Albrecht_von_Brandenburg-
Culmbach Albrecht Moritz Albrecht Albrecht Moritz Ferdinand Karls Karl_zu_Brüssel Karl Karl_V. Karl_V.
Extrahierte Ortsnamen: Karls Jnnspruck Frankreich Karls Niederlande Deutschland
Anhang l.
Die Regenten -er deutschen Hanptstaaten seit den
Freiheitskriegen.
1. Oestreich.
1835—1848 Ferdinand I., Nachfolger des Kaisers Franz.
1848 Franz Joseph, Neffe des vorigen.
Im Kriege gegen das von Louis Napoleon un-
terstützte Sardinien verlor er 1859 die Lom-
bardei an Victor Emanuel Ii.
2. Preußen.
1840—1861 Friedrich Wilhelm Iv., Nachfolger Friedrich
Wilhelm Iii.
Unter seiner nach Außen hin meist friedlichen
Regierung kamen durch Vertrag 1849 die Ho-
tz e n z o I l er n s ch e n Fürstenthümer und ein
kleines Gebier am Jade-Busen an Preußen,
doch mußte die Herrschaft über Neufchatel
(Neuenburg) 1857 aufgegeben werden.
Während der Krankheit des Königs (1857
bis 1861) führte dessen Bruder, der Prinz
von Preußen, die Regentschaft. Er folgt am
2. Januar 1861 als
1861 Wilhelm I.
Es ist sein Bestreben besonders darauf gerichtet,
die bereits jeit 1850 unter seinem Vorgänger in
Preußen eingeführte Constitution zu befesti-
gen und zu vervollkommnen.
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TM Hauptwörter (200): [T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Extrahierte Personennamen: Oestreich Ferdinand_I. Ferdinand_I. Franz Franz Franz_Joseph Franz Louis_Napoleon Napoleon Victor_Emanuel_Ii Friedrich_Wilhelm_Iv. Friedrich Wilhelm_Iv. Friedrich
Wilhelm_Iii Friedrich Wilhelm Wilhelm_I.
50
1688—1713 Kurfürst Friedrich Iii. von Branden-
burg, nachmals König Friedrich l.i).
1701 Friedrich setzt s i ch und seiner Gemahlin So-
18 Jan p hie Charlotte zu Königsberg die Königs-
krone auf.
Auch andere Fürsten hatten kurz vorher die Königs-
würde erlangt:
1688 Wilhelm vor Oranien wird durch Ver-
treibung der Stuarts (Jakobs Ii.) König von
England. 1697 August der Starke, Kurfürst
von Sachsen, wird zum König von Polen ge-
wählt.
Der Kaiser war geneigt, Fr als König in Preußen
zu bestätigen, weil er seine Hilfe für den drohenden
spanischen E r b fo l g e kr i e g bedurfte, die ihm Fried-
rich auch treulich leistete. (Fürst Leopold von
De ssa u.)
1700—1714 Der spanische Erbfolgekrieg.
Karl Ii. von Spanien war kinderlos gestorben. Den
spanischen Thron verlangte Ludwig für seinen En-
kel Philipp, Kaiser Leopold für seinen Sohn
Karl. Ersterer von Baiern, letzterer von Eng-
land unterstützt.
1704 Marlborough und Eugen schlagen die Fran-
zosen und Baiern bei Höchftädt.
Der Sieg durch die preußische Infanterie unter
Leopold von Dessau entschieden. Baiern ein-
genommen.
1705-1711 Kaiser Joseph I.
1706 Eugen siegt bei Turin, Marlborough bei Ra-
mi! lies (in den Niederlanden).
1711-1740 Kaiser Karl Vi.
Trotz fortdauernder Siegel) schließt England (und
Houand) mit Ludwig den Frieden zu Utrecht
(1713), damit Karl durch Erwerbung Spaniens nicht
zu mächtig werde. Erst nach unglücklichem Feldzuge
schließt auch der Kaiser Karl
i) Prachtliebend und eitel; doch Sorge für das Militär und die
Wissenschaft. 1694 Universität Halle. 1700 Acadcmie der Wis-
senschaften.
k) Eugen u. Marlb. siegen noch 1708 bei Oudenarde, 1709 bei Mal-
plaquet in einer sehr blutigen Schlacht.
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TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Iii Friedrich Friedrich_l.i Friedrich Friedrich Friedrich Wilhelm Jakobs August Leopold_von
De_ssa Leopold Karl_Ii Karl Ludwig_für Ludwig Philipp Philipp Leopold Leopold Marlborough Eugen Leopold_von_Dessau Leopold Eugen Marlborough Karl_Vi Karl Ludwig Ludwig Karl Karl Karl Eugen_u._Marlb Eugen
Extrahierte Ortsnamen: Königsberg England Sachsen Polen Spanien Baiern Baiern Turin Niederlanden England Spaniens
32
gen seine Gemahlin Johanna und deren Beichtvater
Johann v. Nepomuck. x)
1386 Die Oe st reich er von den Schweizern bei Sem-
pach besiegt.
Herzog Leopold der Fromme fällt. Heldentod
des Arnold von W in kelried. (Zweiter Sieg bei
Näfels 1388).
1400 Wenzel wird von den Kurfürsten zu Rense ab-
gesetzt. Gewählt wird
1400—1410 Ruprecht von der Pfalz.
Trotz trefflicher Eigenschaften vermochte er nirgends
die Ordnung wieder herzustellen. Es folgt Wenzels
Bruder
1410-1437 Sigismund.
Er hatte nach seines Vaters Tode die Mark Bran-
denburg erhalten, verpfändete dieselbe aber schon
1388 an den gewissenlosen Jobst von Mähren,
nach dessen Tode er (1411) wieder in den Besitz der-
selben kam. Nun ernannte er Friedrich v. Ho-
henzollern, Burggrafen von Nürnberg, zum Statt-
halter.
Außerdem war S. König von Ungarn und (nach
Wenzels Tode 1419) von Böhmen. Prachtliebend,
braucht viel Geld.
1415 Johann Huß auf dem Concil zu Costnitz (Con-
stanz) als Ketzer verbrannt.
Auf dieser Kirchenversammlung wurden drei einander
bekämpfende Päpste abgesetzt und ein neuer gewählt.
Dadurch wurde die Kirchenspaltung^) beendet.
Huß, Professor in Prag, war durch Schriften des
Engländers Wycliff zu Abweichungen von der Kirchen-
lehre gebracht worden. Er und sein Freund Hiero-
ni mus v. Prag verbrennen eine Ablaßbulle des
Papstes. Der Kelch auch für die Laien beim Abend-
mahl verlangt. Freier Geleitsbrief des Kaisers; trotz-
dem H. verbrannt,z) bald darauf auch Hieronymus.
Friedrich von Hohenzollern erhält als Kurfürst
die Mark Brandenburg auf dem Kostnitzer
Reichstage.
x) Bon der Moldaubrücke gestürzt. Schutzheiliger Böhmens.
y) Seit 1378 gab es außer dem Papst in Avignon auch wieder ei-
nen in Rom.
r) „0 sanota simplicitas ! “ — Asche in den 'Rhein gestreut.
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Extrahierte Personennamen: Johanna Johann_v Johann Leopold Leopold Sigismund Jobst_von_Mähren Friedrich_v Friedrich Johann_Huß Johann Engländers_Wycliff Friedrich_von_Hohenzollern Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Pfalz Nürnberg Ungarn Wenzels Prag Brandenburg Avignon Rom
59
Damit Rußland nickt zu mächtig würde und das
ganze Polen erhielte, verband sich Friedrich mir
Rußland u. Oestreich und zwang Polen zu einer
bedeutenden Gebietsabtretung. Preußens Antheil
bestand in West preußen (außer Danzig und Thorn)
und dem Ne tz d istri ct. q) Oestreich erhielt Ga-
lizien, Rußland den östlichen Theil von Lit-
thauen.
1778—79 Der Bairische Erbfo!gestreit.
Beim Aussterben der w i tte l ö b a chi sch e n Linie in
Baiern besetzte Joseph dasselbe. Die Ansprüche,
welche Karl Theodor von der Pfalz (altere witteisb.
Linie) daraus hatte, würdevoll Friedrich unterstützt,
der im Spätsommer 1778r) ein Heer nach Böhmen
schickt, welches zwar wegen Krankheiten bald wieder
zurückging, doch trat 1779 im Frieden zu Teschen
der Kaiser Joseph Baiern mit Ausnahme des Jnn-
viertelss) an Karl Theodor ab.
1786 Friedrich der Große stirbt in Potsdam.
17.Aug. Die Friedensjahre seiner Regierung widmete der große
König der inneren Wohlfahrt des Landes, besonders
der Gerechtigkeitspfleget). Ausarbeitung des preu-
ßischen L a n d r e ch t e s.
Friedrich starb an der Wassersucht auf seinem Lieb-
lingsschlosse Sanssouci. Sein Grab in der Pots-
damer Garnisonkirche. Da er kinderlos war, folgte
sein Neffe
1786—1797 Friedrich Wilhelm Ii.
Nicht ohne guten Eigenschaften, aber von schwachem
Charakter und genußsüchtig.
Im Kriege gegen die französische Republik (s. u.)
unglücklich, verliert im Basler Frieden das linke
Nheinuser. Doch hatte er 1792 durch Aussterben der
hoheuzollerschen Markgrafen von Ansbach und Bai-
reuth diese Länder erworben, u) Ferner erhielt Preu-
ßen bedeutenden Zuwachs durch
q) Seitdem König „von " Preußen.
r) Daher von F. selbst scherzweise der Kartoffelkrieg genannt.
s) Das Gebiet zwischen Inn, Donau und Salza
t) Beispiel seines gerechten Sinnes: Der Müller von Sanssouci.
u) Anging 1805, B. nach der unglücklichen Schlacht bei Jena 1806
für Preußen wieder verloren, ebenso Neu-Ostpreußen.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_mir
Rußland Friedrich Oestreich Oestreich Joseph Karl_Theodor Karl Friedrich Friedrich Joseph_Baiern Karl_Theodor Karl Friedrich_der_Große Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
38
Christenmenschen" falsch deuteten. Sie forderten Der-
besserung ihrer allerdings bedrängten Lage (die 12
Artikel) und begingen arge Gewaltthaten. Einer ih-
rer Anführer war der Ritter Götz v. Berlich til-
gen. Der Aufstand mit Grausamkeit unterdrückt
(Georg Truchseß von Waldburg); auch Luther will
nichts von Schonung wlsfen.
Gleichzeitig Bauernaufruhr in Thüringen unter
Thomas Münzer, welcher sogar Gütergemeinschaft
einführen will. Bei F r a n ken ha u fe n gefchlagenr)
und hingerichtet.
1525 Tod Friedrichs des Weifen, auf welchen sein
Bruder Johann bet Beständige folgt.
Der Großmeister des deutschen Ordenss) A l -
brecht v. Brandenburg, sagt sich von Rom
los ii n b macht f i ch zum Herzog von Preußen.
1527—29 Zweiter Krieg zwischen Karl und Franz.
Da auch der Papst auf Franzens Seite trat, so er-
oberte der kaiserliche Feldherr Karl von Bourbon
Rom, fiel aber. Schreckliche Plünderung, t) — Der
Erfolg dieses und eines dritten Krieges (1536
bis 38) war für Karl günstig; denn Franz mußte den
Madrider Frieden bestätigen.
1529 Reichstag zu Speier. Protestanten.
Die Anhänger der Reformation protestirten (d. i.
sie erhoben Widerspruch) gegen den Beschluß, daß
jede weiteren Neuerungen zu verhüten feien. Unter
den protestantischen Fürsten waren die bedeutendsten
der Kurfürst Johann d. B. v. Sachsen und Land-
graf Philipp v. Hessen. Ein Glücksumstand für
sie war es, daß Karl V. gerade jetzt in einen Tür-
ken kriegu) verwickelt war.
1530 Reichstag zu Augsburg. Die Augsburgikche
Confession. Verfasser derselben war Philipp Me-
l an chthon.
1531 Der schmalkaldische Bund zwischen den prote-
stantischen Fürste n.
r) Der Regenbogen. Tödtung des Heroldes. Münzers Feigheit.
s) Verhöhnung des Papstthums durch lächerliche Processionen.
t) Der seit dem 13. Jahrh, die heidnischen Preußen unterworfen
hatte. 1309 wird Marienburg Sitz des Hochmeisters,
u) Vergebliche Belagerung von Wien. Die tapfere Besatzung.
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Extrahierte Personennamen: Georg_Truchseß_von_Waldburg Thomas_Münzer Friedrichs Johann Karl Karl Franz Franz Franzens Karl_von_Bourbon Karl Karl Karl Franz Franz Johann Philipp_v Philipp Karl_V. Karl_V. Philipp_Me- Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Thüringen Brandenburg Rom Rom Sachsen Hessen Marienburg Wien
53
1740—1786 Friedrich Ii., der Große.
Geb. d. 24. Januar 1712. Bald Zwiespalt zwischen
Vater und Sohn, weil letzterer Wissenschaften und
Künste mit Verliebe betreibt, r) Harte Behandlung,
sogar Schlage. Friedrichs Vertraute seine Schwester
Wilhelm ine. Fluchtversuch auf einer Reise in
Süddeutschland, s) Die Lieutenants v. Ka t te in
Berlin und v. Kcith in Wesel Friedrichs Mitschul-
dige. Vom König in der ersten Wuth beinah ersto-
chen, dann nach Küstrin, wo vor seinen Augen
Katte hingerichtet wird (Keith war nach England ent-
kommen!. Rur durch dringende Fürbitten wurde
Friedrich gerettet. Seine Gefangenschaft in Küstrin
ist ihm in mancher Beziehung förderlich,t) endlich Ver-
söhnung bei Gelegenheit von Wilhelminens Hoch-
zeit. — Rach des Vaters Wunsch heirathet er 1732
die von ihm ungeliebte Elisabeth Christine,
halt sich größtentheils in Rh einsberg auf, wo er
einen Freundeskreis um sich versammelt und Musik u.
Wissenschaften treibt. Seine Vorliebe für französische
Schriftsteller, weshalb er später den berühmten, aber
unsittlichen Voltaire zu sich berief. Friedrich selbst
schrieb und sprach meist französisch.
Am 31. Mai 1740 folgte er seinem Vater Friedr.
Wilh. I. in der Regierung.
1740—1742 Der erste schlesische Krieg.
Kurfürst Joachim Ii. hatte 1537 mit den Herzögen
von Liegnitz, Brieg und Wohl au einen Erb-
vertrag geschlossen, der später vom Kaiser für un-
gültig erklärt worden war. Daher wurde, als zur
Zeit des großen Kurfürsten die schlesischen Her-
zöge ausstarben, ihr Land als böhmisches Lehen ein-
gezogen. Vergebens machte Friedr. Wilh. seine
Ansprüche auf Liegnitz, Brieg und Wo hlau,
r) Heimlicher Unterricht im Flotenspiel beim berühmten Quanz aus
Dresden. (Einst vom Könige überrascht. „Fritz ist ein Quer-
pfeifer und Poet!")
s) In Steinfurlh, zwischen Heidelberg und Heilbronn. (Will nach
England.)
t) Muß täglich 7 Stunden auf der Kriegs- und Domänenkammer
arbeiten.
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Ii Friedrich Friedrichs Friedrichs Wilhelm Friedrichs Keith Friedrich Friedrich Wilhelminens Christine Friedrich Friedrich Joachim_Ii
Extrahierte Ortsnamen: Süddeutschland Berlin Wesel_Friedrichs England Liegnitz Brieg Liegnitz Brieg Dresden Steinfurlh Heidelberg Heilbronn England
126
gebens die Lutheraner und Reformirten 51t vereinigen
trachtete.
1546 1547 - Der schmalkaldische Krieg. Schlacht bei
M ü h l b e r g.
Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen, Landgraf
Philipp von Hessen und eine Anzabl Städte unter
Anführung des braven .Sebastian Schärtlin von
Burtenbach bildeten die ansehnliche Kriegsmacht der Pro-
testanten. Trotz ihrer Ueberlegenheit lassen sie den Kaiser
durch Hilfstruppen sich verstärken und ein festes Lager bei
Ingolstadt beziehen. Langsame und lässige Belagerung,
Karl erhält noch ein niederländisches Hilfsheer und zieht
nach Schwaben. Inzwischen war Herzog Moritz von
Sachsen (des Kaisers Freund, obwohl Protestant) in
das Kurfürstenthmn Sachsen eingefallen, Um sein Land
zu schützen trennt sich Johann Friedrich von den Verbün-
deten , und diese gehen auseinander. Die süddeutschen
Städte und Würtemberg unterwerfen sich dem Kaiser.
Unterdessen wurde Moritz aus Kursachsen vertrieben;
jedoch Karl V. erschien plötzlich selbst, siegte 1547 auf der
Loch au er Haide bei Mühlberg k) über Johann
Friedrich und nahm ihn gefangen.!) Bald aitcf) Witten-
berg genommen.in) Moritz wird Kurfürst von
Sachsen, muß aber Weimar, Jena, Eisenach und Go-
tha den Söhnen des Johann Friedrich > ernestinischer Linie)
überlassen.
Philipp von Hessen, treulos hcrbeigelockt, wurde
durch Alba in Halle gefangen genommenu), gegen den
Willen seines Schwiegersohnes Moritz und des Kurfürsten
Joachim ll.
1548 Das augsburger Interim.
Dieses' vom Kaiser vorgeschriebene Glaubensbekenntniß
(hauptsächlich vom Katholiken Pflug und dem Protestan-
ten Agricola von Eisleben versaßt! wurde von den mei-
sten Protestanten verworfen. 0) Ebenso war das von Me-
lanchthon aufgesetzte Leipziger Interim ein verfehlter
Vermittlungsversuch.
1552 Moritz erzwingt vom Kaiser den passaner Ver-
trag.
k) Der Bauer zeigt die Furt durch die Elbe. Kriegsgeschrei Hispania!
l) Die anfangs beabsichtigte Hinrichtung wird in Gefängniß verwandelt.
m) Karl an Luthers Grabe edelmüthig.
ti) Der Kaiser habe nur versprochen, ihn von ewiger, aber nicht
von einiger Gefängniß frei zu lassen.
0) Sprichwort: Das Jnterini — hat den Schalk hinter ihm.
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land]]
Extrahierte Personennamen: Kurfürst_Johann_Friedrich_von_Sachsen Johann Friedrich Philipp_von_Hessen Philipp Karl Karl Moritz_von
Sachsen Johann_Friedrich Johann Friedrich Moritz Karl_V. Karl_V. Johann
Friedrich Johann Friedrich Moritz Johann_Friedrich_> Johann Friedrich Philipp_von_Hessen Philipp Moritz Joachim_ll Agricola Moritz Karl_an_Luthers Karl
127
Durch Karls Eigenmächtigkeit und fortgesetzte Gefangen-
haltung des Landgrafen Philipp erbittert, wird Moritz
des Kaisers Feind. Statt Magdeburg einzunehmen
wendet er sich (in Verbindung mit dem Markgrafen Al-
brecht von Brandenburg-Culmbach) nach Süd-
deutschland und überrascht den kranken Kaiser in Inns-
bruck; doch gelingt es diesem noch, über das Gebirge
nach Kärnthen zu entkonnnen. Die gefangenen Fürsten
frei, Gewissensfreiheit gewährt.
Leider aber hatte sich Moritz mit Frankreich verbündet
welches Metz, Toul und Verdun besetzte und für im-
mer behielt.
(1553) Moritz von Sachsen fällt bei Sievershausen
gegen den Markgrafen Albrecht.
Dieser hatte (gegen den passauer Vertrag» die Bisthümer
mit Krieg überzogen und wurde von Moritz und dem
Herzog Heinrich von Braunschweig bei S. geschlagen;
doch fiel ersterer, erst 33 Jahr alt.
1555 Der angsburger Religionsfriede
Er kam besonders durch die Bemühungen des Königs
Ferdinand zu Stande; doch waren Zwinglianer und
Calvinisten in: Frieden nicht mit einbegriffen, und der
„geistliche Vorbehalt" setzte fest, daß ein geistlicher katho-
lischer Landesherr, der protestantisch würde, Amt und
Land verlieren sollte.
1550 Karl V. legt bei Regierung nieder.
Lebensmüde zieht er sich in's spanische Kloster St. Juste
zurück p), wo er 1558 im 56. Lebensjahre stirbt.
Als Kaiser von Deutschland folgt sein Bruder
155 —1564 Ferdinand 1
Er war zugleich König von ll n g a r n u n d B ö h m e n.
Obwohl strenggläubiger Katholik erhielt er doch durch edle
Duldsamkeit dcu Frieden der Parteien. — Türkenkriege.
^ In Spanien, den Niederlanden, Neapel und
Sicilien und Amerika folgt auf Karl sein Sohn
Philipp ll., ein mistrauischer ' und unduldsamer Regent.
Unter ihm
1581 Abfall der vereinigten Niederlande
Politische und religiöse Unterdrückung (Jnquisitiou). An
die Spitze der Unzufriedenen k Geusen, d. i. Bettler) tre-
ten der kluge Wilhelm von Oranien und die Grafen
Egmont und Hoorn. Alba kommt mit einem Heere
p) Gartenbau. Uhren. Todtenmesse.
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
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Extrahierte Personennamen: Karls Philipp Philipp Moritz
des_Kaisers Moritz Moritz_von_Sachsen Albrecht Albrecht Moritz Heinrich_von_Braunschweig Heinrich Ferdinand Karl_V. Karl_V. Ferdinand Karl Karl Philipp_ll. Philipp Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Karls Magdeburg Brandenburg-Culmbach Inns- Frankreich Deutschland Spanien Niederlanden Neapel Sicilien Amerika